Tim und Struppi und die blaue Orange

Film Die zweite Kinogeschichte um die Abenteuer von Tim und Struppi wurde 1964 von Philippe Condroyer nach einem Szenario von André Barret realisiert: Les Oranges bleues. Den Kapitän Haddock spielte Jean Bouise. In diesem Film drehen sich die Abenteuer um eine seltsame Orange (Apfelsine), die Professor Bienlein bekommt.













Regie:
Jean-Jacques Vierne
Drehbuch:
Hergé
André Barret
Phillipe Condroyer
Rémo Forlani
René Goscinny
Produktion:



Darsteller:
Jean Bouise, Jean-Pierre Talbot, Félix Fernández, Jenny Orléans, Ángel Álvarez, Max Elloy, Franky François, André Marié, Pedro Mari Sánchez, Salvador Beguería, Pierre Desgraupes, Jean Blancheur, Marcel Dalio, Édouard Francomme, Serge Nadaud, Jean-Pierre Zola, Barta Barri, José Sazatornil, Jesús Tordesillas

Comic Auch zur jeweiligen Entstehungszeit geltende gesellschaftliche Werte und Normen flossen ein. Besonders in den Darstellungen der Ureinwohner von Afrika und Südamerika vereinigen sich Klischees der damaligen Zeit. Zum Beispiel stellte Hergé die Großwildjagd, unter anderem auf Elefanten und deren Elfenbein, als heroisch dar. Diese aus heutiger Sicht oft naiven, teils politisch anstößigen Darstellungen finden sich hauptsächlich in den ersten Bänden (Tim im Lande der Sowjets, Tim im Kongo, Tim in Amerika), wogegen ab dem Band Der blaue Lotos eine größere Differenziertheit bei der Darstellung anderer Kulturen zu konstatieren ist (siehe auch Hergé). In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung distanzierte sich Hergé später von seinen früheren Arbeiten. Im August 2007 reichte ein kongolesischer Student in Brüssel Klage gegen die weitere Verbreitung des Bandes Tim im Kongo ein. Der Band darf in einigen Ländern (unter anderem Südafrika) nicht verkauft werden. In Großbritannien und den USA nahmen die Verlage beziehungsweise Buchhandlungen den Band von sich aus aus dem Sortiment. Dem Zeichner Hergé wurde oft vorgeworfen, sich mit der Nazi-Herrschaft im besetzten Belgien arrangiert zu haben – ein Vorwurf, den er stets zurückwies. Allerdings findet sich im zu dieser Zeit entstandenen Band Der geheimnisvolle Stern ein Zugeständnis an die Zeit: Tims Gegenspieler ist als amerikanischer jüdischer Bankier dargestellt, was Hergé zu seinem Bedauern vergaß, in späteren Ausgaben zu ändern. Für die Neuauflagen der Comic-Alben wurden die Geschichten von Hergé jeweils überarbeitet und die Zeichnungen von ihm und E. P. Jacobs und anderen der Zeit angepasst. So trägt Tim ab den 1970er Jahren (Tim und die Picaros) anstatt der klassischen Knickerbocker eine modischer geschnittene Hose. Zu beachten ist auch die kitschige Kluft von Tims Gegenspieler Rastapopoulos in dem Science-Fiction-Abenteuer Flug 714 nach Sydney. Die ersten Abenteuer erlebte Tim in der Jugendbeilage Le Petit Vingtième der katholischen Tageszeitung XXième Siècle. Die Erstveröffentlichung war am 10. Januar 1929. Erst 1934 wurde der Verlag Casterman Herausgeber der Alben. Während der Besatzung Belgiens durch deutsche Truppen kamen weitere Comics als tägliche Strips in der Abendzeitung Le Soir heraus. Ab 1946 erschien Tim in seinem eigenen Magazin Tintin. Die frühen Geschichten waren schwarzweiß gehalten und hatten einen Umfang von bis zu 124 Seiten. Während des Zweiten Weltkriegs wurde aufgrund der Papierknappheit die Seitenanzahl auf 62 Seiten begrenzt, dafür wurden die Geschichten farbig. Hergé begegnete dem geringeren Seitenumfang, indem er vier statt bisher drei Bildstreifen pro Seite unterbrachte. Die Zeitschriftenfassung von Der Sonnentempel musste bei der Umarbeitung zur Albenversion ummontiert werden. Zudem war die bisherige Version zu lang für ein 62 Seiten langes Album, weswegen Hergé insgesamt 333 Bilder herauskürzte. Hingegen war Der geheimnisvolle Stern für die Albenausgabe zu kurz; Im Zuge der Umarbeitung und Ummontierung vergrößerte respektive erweiterte Hergé daher einige Bilder und fügte neue hinzu. Alle vor dem Krieg schwarzweiß erschienenen Alben (bis auf Tim im Lande der Sowjets) wurden für die Farbversion teilweise oder komplett neu gezeichnet. Je drei Versionen existieren z. B. von Die Schwarze Insel (1937, 1943 und 1965) und Im Reiche des Schwarzen Goldes (erster Teil 1939/40, als abgeschlossene Geschichte neu gezeichnet und in Farbe 1948, komplett überarbeitet 1971). Die vorgenommenen Änderungen in Im Reiche des Schwarzen Goldes nahm Hergé auf Betreiben seines englischen Verlags Methuen vor: danach wird Tim u. a. von arabischen statt zuvor britischen MPs festgenommen, es fehlen hebräische Schriftzüge in den Straßen der Phantasiestadt Kemkhâh (zuvor: Caiffa, nach der ersten Überarbeitung von 1948 dann Haifa) und eine Entführungsszene, in der Tim mit einem Finkelstein (Fassung von 1948: Salomon Goldstein) verwechselt wurde. Auf Druck der US-amerikanischen Verleger nahm Hergé 1973 zudem geringfügige Änderungen an der Farbfassung von Tim in Amerika vor. In drei Bildern wurden Schwarze entfernt und teilweise durch Personen hellerer Hautfarbe ersetzt, da die amerikanischen Verleger keine Vermischung von Schwarzen und Weißen in einem Jugendbuch sehen wollten. Hergé nutzte die Gelegenheit weiterhin, um den Text leicht zu überarbeiten. Dieser Fassung entspricht auch die deutsche Farbversion. Auch bei der deutschen Fassung der Farbausgabe von Tim im Kongo ist eine abgeänderte Version zum Abdruck gekommen. Die Szene, in welcher Tim ein Nashorn mit Hilfe einer Stange Dynamit in die Luft jagt, war den skandinavischen Verlegern zu brutal. Hergé zeichnete daraufhin das gesamte Blatt neu. So kommt in den skandinavischen und eben auch der deutschen Druckfassung das Nashorn mit einem Schrecken (und seinem Leben) davon. Seit Oktober 2008 bringt der Carlsen Verlag eine neue Hardcover-Ausgabe der Alben heraus, die erstmals in deutscher Sprache die ab 1942 erschienenen ersten farbigen Albenversionen der Tim und Struppi-Abenteuer in Form von Farbfaksimiles präsentiert. Gerade die frühen Bände bis einschließlich Im Reiche des Schwarzen Goldes weisen teilweise erhebliche Unterschiede zu den heute verbreiteten Endversionen auf. Quelle : Wikipedia

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